Julia Úlehla:
Understories

Julia Úlehla © Niclas Weber für Monheim Triennale

Donnerstag, 3. Juli 2025, 20:15 Uhr, Festivalschiff

Julia Úlehla: Gesang
Aram Bajakian: Gitarre
Josh Zubot: Violine
Peggy Lee: Cello

Úlehla erforscht die morawisch-slowakische Gesangstradition ihrer Familie als eine Art Auto-Ethnografie weiter. Aus der Auseinandersetzung mit den „Lebenden Liedern”, die ihr Urgroßvater erforschte, erwuchs ihr musikalisches Projekt Dálava, eine Fortführung der Gesangstraditionen Slováckos – aber auch eine eigenständige Weiterentwicklung. Das Resultat dieses emotionalen und musikalischen Prozesses erscheint im April 2025 unter dem Namen „Understories“ als Album auf dem New Yorker Label Pi Recordings – und bildet die Grundlage für Úlehlas Performance.

Die neuen Kompositionen des Ensembles sieht Julia Úlehla wie eine Erneuerung, ein neues Leben, eine neue Phase ihres Schaffens. Es geht nicht um mehr Reproduktion, sondern darum, loszulassen und der Richtung zu folgen, die sich aus der Musik selbst ergibt: „Es fühlt sich an wie ein Schritt weg von der Rationalität der Promotion und Wissenschaft, hin zu einer Art von Weisheit, die sich aus Intuition speist. „Vielleicht etwas, was sich eher weiblich anfühlt“, erklärt Úlehla. Ihre Identitäten als Künstlerin, Mutter, Nachkomme einer langen Reihe von traditionellen Sängerinnen und als Wissenschaftlerin, sie beeinflussen sich alle gegenseitig – und diese Auflösung arbiträrer Grenzen ist einer der Motoren der neuen Freiheit in ihrem Schaffen.

Auszug aus den Monheim Papers, 2025, Aida Baghernejad