yuniya edi kwon

yuniya edi kwon © Sabrina Santiago

yuniya edi kwon (auch bekannt als Eddy Kwon, * Minnesota) ist Violonistin, Sängerin, Dichterin und interdisziplinäre Performance-Künstlerin. Sie lebt in New York City. In ihrer Praxis verbindet sie Komposition, Improvisation, Bewegungsabläufe und Zeremonien, um Transformation und Transgression zu erforschen. Sowohl rituelle als auch mythologische Praktiken dienen ihr als Mittel, Genealogien aufzudecken oder zu verdunkeln.

Ihre Arbeit ist inspiriert von koreanischen Folk-Klangfarben und -modulationen, Bewegungen im Naturraum sowie dem amerikanischen Experimentalismus, der von der Association for the Advancement of Creative Musicians, einer Musikervereinigung aus Chicago, geprägt wurde. 

Als Choreografin und Bewegungskünstlerin geht es kwon um eine ausdrucksstarke Befreiung und Wiedergewinnung der spirituellen Spuren des Kolonialismus. Sie bezieht sich dabei sowohl auf den japanischen Butoh als auch auf eine Reihe von queeren Trans-Praktiken und schamanistischen Ritualen aus Korea.

kwon hat mit Künstler:innen und Ensembles verschiedener Disziplinen zusammengearbeitet und ist mit ihnen aufgetreten, darunter The Art Ensemble of Chicago, Senga Nengudi, Du Yun, Tomeka Reid, Holland Andrews, das International Contemporary Ensemble, Kenneth Tam, Isabel Crespo Pardo, Moor Mother und das Degenerate Art Ensemble. Im Jahr 2023 gründete sie mit den Komponist:innen und Improvisator:innen Laura Cocks, Jessie Cox, DoYeon Kim und Lester St. Louis das Klang- und Performancekollektiv SUN HAN GUILD .

Sie ist Dozentin und Arts Fellow an der Princeton University, Johnson Fellow bei Americans for the Arts, United States Artists Ford Fellow, Civitella Ranieri Fellow und Preisträgerin des Robert Rauschenberg Award for Music/Sound von der Foundation for Contemporary Arts.

Sie trat in ganz Amerika und Europa als Violonistin, Bratschistin und/oder Sängerin unter anderem mit Roscoe Mitchell, Moor Mother, Mary Halvorson, Nicole Mitchell, Henry Threadgill, Cory Smythe, Susan Alcorn, Carla Kihlstedt, Jessika Kenney und Lesley Mok auf.

yuniya edi kwon:
„In meinem Leben arbeite ich mit Klang und Ritualen, um Räume intensiver Präsenz und Transformation zu schaffen. Bei allem, was ich tue, hoffe ich, radikal präsent zu sein mit dem fortwährenden, transformierenden Wunder des Lebens. Die Resonanzen des Lebens, sein Flüstern und seine unterirdischen Logiken möchte ich mit anderen teilen. Ich schöpfe aus den spirituellen und kulturellen Kontinuitäten queerer Trans-Künstlergemeinschaften aus der ganzen Welt und werde von ihnen genährt, insbesondere von der außergewöhnlichen Geschichte trans-koreanischer Schamanen, die während der Zeit der Kolonisierung, der Besetzung und der Rebellion aktiv waren. (…)“